24-Stunden-Pflege Kosten: Preise und Zuschüsse für eine Betreuung Zuhause

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Die Idee einer 24-Stunden-Pflege klingt verlockend: Eine Betreuungskraft, die rund um die Uhr im eigenen Zuhause ist, um bei den täglichen Herausforderungen zu unterstützen. Doch wie sieht es mit den Kosten aus? Hier werfen wir einen genauen Blick auf die finanzielle Seite dieser Betreuungsform.

Was bedeutet 24-Stunden-Pflege?

Bevor wir uns den Kosten zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, was eine 24-Stunden-Pflege überhaupt bedeutet. Oft kommen Betreuungskräfte aus Osteuropa und leben im Haus oder der Wohnung der pflegebedürftigen Person. Sie helfen bei alltäglichen Verrichtungen wie der Körperhygiene, unterstützen im Haushalt und bieten eine persönliche Betreuung. Trotz des Begriffs “24-Stunden” arbeiten diese Betreuungskräfte in der Regel nur 40-60 Stunden pro Woche.

Eine 24-Stunden-Pflege kann eine Alternative zum Pflegeheim sein, die es dem Pflegebedürftigen ermöglicht, in seiner vertrauten Umgebung zu bleiben und dennoch die notwendige Betreuung zu erhalten. Insbesondere für Menschen mit Demenz oder anderen Erkrankungen, die eine kontinuierliche Betreuung erfordern, kann dies von großem Vorteil sein.

Vorteile und Herausforderungen der 24-Stunden-Betreuung

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Pflege findet im vertrauten Zuhause statt, was vielen Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden gibt. Angehörige werden entlastet, da sie nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen und sich dennoch sicher sein können, dass ihr geliebter Mensch gut versorgt ist. Zudem ermöglicht die individuelle Betreuung eine maßgeschneiderte Unterstützung, die den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen gerecht wird.

Doch es gibt auch Herausforderungen. Oft wechseln die Betreuungskräfte, was für die Pflegebedürftigen und ihre Familien eine gewisse Unsicherheit bedeuten kann. Sprachbarrieren können die Kommunikation erschweren, und da die Betreuungskräfte in der Regel keine Pflegefachkräfte sind, kann es sein, dass zusätzliche Unterstützung durch einen Pflegedienst notwendig ist. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege oft sehr hoch sind und ein geeigneter Wohnraum vorhanden sein muss.

Was leistet eine 24-Stunden-Pflegekraft für die Kosten?

Die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft sind vielfältig und gehen über bloße Anwesenheit hinaus. Neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Einkaufen und Kochen, übernimmt sie auch die Grundpflege wie Körperhygiene und Toilettengang. Darüber hinaus gehört es zu ihren Aufgaben, aktivierende Pflege anzubieten und den pflegebedürftigen Menschen zu motivieren und zu beschäftigen.

Die Pflegekraft fungiert oft auch als soziale Stütze und Begleitung, besonders für alleinstehende oder einsame Menschen. Sie kann Gesprächspartner sein, gemeinsame Aktivitäten planen und den Alltag des Pflegebedürftigen bereichern.

Kosten der 24-Stunden-Pflege im Überblick

Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege variieren je nach Modell und Umfang der Betreuung. Das Entsendemodell beginnt bei etwa 2.200 Euro pro Monat, während die direkte Anstellung einer Person zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro Monat kosten kann. Bei der Anstellung als Arbeitgeber müssen mindestens 3.000 Euro pro Monat einkalkuliert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kosten nur die Betreuungskraft selbst abdecken und zusätzliche Ausgaben wie Vermittlungsgebühren, Fahrtkosten und eventuell anfallende Pflegeleistungen nicht eingeschlossen sind.

Anstellungsmodell Kosten pro Monat
Entsendemodell ab ca. 1.300 Euro
Anstellung einer selbstständigen Person (Gewerbetreibende) ca. 2.500 – 3.500 Euro
Anstellung als Arbeitgeber ab ca. 3.000 Euro

Der größte Unterschied in den Kosten entsteht in der Regel durch die geforderten Sprachkenntnisse. Wenn Sie eine Pflegekraft mit geringen Deutschkenntnissen beauftragen, dann liegen die Kosten der Kraft etwa 30% unter einer Kraft mit sehr guten Deutschkenntnissen.

Deutschkenntnisse Kosten pro Monat
Geringe Deutschkenntnisse ab ca. 1.300 Euro
Mittlere Deutschkenntnisse ab ca. 1.500 Euro
Gute Deutschkenntnisse ab ca. 1.700 Euro

 

Rechenbeispiel: Monatliche Kosten einer 24-Stunden-Betreuung

Betreuungskraft mit geringen Deutschkenntnissen 1.300 Euro
Vermittlungskosten der Agentur 100 Euro
Fahrtkosten An- und Abreise ca. 100 Euro
Pflegegeld Pflegegrad 2 – 332 Euro
Verhinderungspflege – 134,33 Euro
Kurzzeitpflege – 67,16 Euro
mgl. Steuerersparnis – 150 Euro
Eigenanteil 816,50 Euro

 

Welche Zuschüsse gibt es bei einer 24-Stunden-Pflege?

Es gibt verschiedene finanzielle Hilfen und Zuschüsse, die Menschen in Anspruch nehmen können, um die Kosten der 24-Stunden-Pflege zu decken. Dazu gehören:

  • Pflegegeld: Das Pflegegeld ist eine monatliche Leistung der Pflegeversicherung, die an pflegebedürftige Menschen ausgezahlt wird. Die Höhe des Pflegegeldes ist abhängig vom Pflegegrad.
  • Verhinderungspflege: Die Verhinderungspflege ist eine Kurzzeitpflege, die bis zu 28 Tage pro Jahr in Anspruch genommen werden kann, wenn die pflegenden Angehörigen verhindert sind.
  • Entlastungsbetrag: Der Entlastungsbetrag ist ein Zuschuss, der pflegenden Angehörigen zur Finanzierung von Betreuungs- und Pflegeleistungen zur Verfügung steht. Der Entlastungsbetrag beträgt bis zu 190 Euro pro Monat.
  • Steuererleichterung: Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen können unter bestimmten Voraussetzungen Steuererleichterungen in Anspruch nehmen.

Höhe der Zuschüsse

Die Höhe der Zuschüsse ist abhängig von der individuellen Situation und dem Pflegebedarf der Person. Um mehr über die in ihrer Region verfügbaren konkreten Zuschüsse zu erfahren, sollten sich die Leser an ihre örtliche Pflegekasse wenden.

Verschiedene finanzielle Hilfen und Zuschüsse können Menschen dabei helfen, die Kosten der 24-Stunden-Pflege zu decken. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und die für die eigene Situation am besten geeigneten Leistungen zu beantragen.

Steuererleichterung mit Pflegepauschbetrag

Wer sich als Privatperson dazu entscheidet, einen pflegebedürftigen Angehörigen unentgeltlich zu pflegen, kann von Steuervorteilen durch den Pflegepauschbetrag profitieren. Dieser Betrag gilt pro zu pflegende Person. Wenn Sie also die Pflege Ihres Angehörigen übernehmen und zusätzlich von einer Unterstützung durch eine 24-Stunden-Pflegekraft profitieren, haben Sie die Möglichkeit, einen Teil der entstehenden Kosten steuerlich abzusetzen.

Zu Beginn des Jahres 2021 wurden umfassende Änderungen eingeführt: Der Betrag für Pflegegrad 4 und 5 wurde auf 1.800 Euro verdoppelt. Für Pflegegrad 2 beträgt der neue Pflegepauschbetrag 600 Euro, während bei Pflegegrad 3 Steuererleichterungen in Höhe von 1.100 Euro möglich sind. Die Angabe des Pflegepauschbetrags erfolgt in der Steuererklärung innerhalb der Anlage “Außergewöhnliche Belastungen”.

Pflegegrad alter Pauschbetrag neuer Pauschbetrag
1
2 600 €
3 1.100 €
4 924 € 1.800 €
5 924 € 1.800 €

Kosten einer 24-Stunden-Pflege im Vergleich zum Pflegeheim

Altersheime können sehr teuer sein, die Kosten variieren je nach Pflegestufe zwischen 1.600 Euro und 2.152 Euro pro Monat. 24-Stunden-Pflege kann günstiger sein und liegt bei etwa 1.300 Euro pro Monat. Allerdings fallen bei der 24-Stunden-Pflege zusätzliche Kosten an, wie z. B. Reisekosten und Verwaltungsgebühren.

Letztendlich hängt die beste Option für eine Person von ihren individuellen Bedürfnissen und ihrer finanziellen Situation ab.

Weitere Details aus dem Artikel:

  • Altersheime:
    • Bietet rundum die Uhr Betreuung und Pflege
    • Kann Menschen mit komplexen Bedürfnissen versorgen
    • Kann sozial isolierend sein
    • Kann teuer sein
  • 24-Stunden-Pflege:
    • Ermöglicht es Menschen, in ihrem eigenen Zuhause zu leben
    • Kann individueller auf die Bedürfnisse der Person zugeschnitten werden
    • Erfordert die Organisation und Bezahlung der Pflegekräfte
    • Kann rund um die Uhr Betreuung und Pflege bieten

Entscheidungshilfe:

Bei der Entscheidung zwischen einem Altersheim und 24-Stunden-Pflege sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Bedürfnisse der Person: Welche Art von Pflege und Betreuung benötigt die Person?
  • Finanzielle Situation: Kann sich die Person die Kosten für ein Altersheim oder 24-Stunden-Pflege leisten?
  • Persönliche Vorlieben: Möchte die Person lieber in ihrem eigenen Zuhause leben oder in einem Altersheim?
  • Familiäre Unterstützung: Steht der Person ein familiäres Unterstützungsnetzwerk zur Verfügung, das bei der 24-Stunden-Pflege helfen kann?

Es ist wichtig, alle diese Faktoren sorgfältig abzuwägen, um die beste Entscheidung für die individuelle Situation zu treffen.

Tipps zur seriösen Auswahl einer 24-Stunden-Betreuung

Es gibt einige Anhaltspunkte, die bei der Auswahl einer seriösen Betreuung helfen können. Dazu gehört unter anderem die Überprüfung der Legalität der Vermittlung durch die A1-Bescheinigung. Diese Bescheinigung bestätigt, dass die Steuern und Sozialabgaben im Heimatland korrekt abgeführt werden. Auch Selbsthilfegruppen und Verbände können Unterstützung bieten, indem sie bei der Suche nach seriösen Vermittlungsagenturen helfen. Ein weiteres Indiz für Seriosität ist die Unternehmensform des Vermittlungsunternehmens. Wenn es sich um eine deutsche Gesellschaftsform handelt, unterliegt sie dem deutschen Recht und muss sich an deutsche Gesetze halten.

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