Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: Maßnahmen, Antrag und Zuschüsse

Direkt zum Thema

Als ehemalige Pflegekraft und jetzige Pflegeberaterin weiß ich, wie wichtig es für pflegebedürftige Menschen ist, so lange wie möglich in ihrem vertrauten Zuhause leben zu können. Oftmals sind es allerdings kleine Barrieren im Wohnumfeld, die die Selbstständigkeit und Mobilität im Alltag stark einschränken.

Zum Glück gibt es sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, die dabei helfen können, diese Barrieren zu beseitigen und die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen deutlich zu verbessern.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen alles Wissenswerte rund um das Thema wohnumfeldverbessernde Maßnahmen näher bringen.

Was genau sind wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?

Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen sind Umbaumaßnahmen und technische Anpassungen im Wohnumfeld, die pflegebedürftigen Menschen mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag ermöglichen sollen.

Zu den häufigsten Maßnahmen gehören:

  • Barrierefreie Gestaltung von Türen und Durchgängen: Türverbreiterungen, Absenkung von Türschwellen, Einbau von Schiebetüren
  • Rutschfeste Bodenbeläge: Verlegung von rutschfesten Fliesen oder Teppichen, Einsatz von rutschhemmenden Matten
  • Anpassung des Sanitärbereichs: Einbau von Haltegriffen und Sitzgelegenheiten in der Dusche und am WC, Erhöhung des WC-Sitzes, Einbau einer bodengleichen Dusche
  • Erleichterung des Treppensteigens: Treppenlifter, Treppengeländer, rutschfeste Treppenstufen
  • Technische Hilfsmittel: Hausnotruf, Bewegungsmelder, Lichtanlagen mit Bewegungsmeldern
  • Umbau der Küche: höhenverstellbare Arbeitsflächen und Unterschränke, angepasste Elektrogeräte
Treppelift

Regionale Fachfirmen finden

Wir können Sie bei der Suche nach Fachfirmen unterstützen. In unserem Online-Fragebogen nehmen wir Ihre Wünsche auf und empfehlen Ihnen bis zu drei Anbieter aus Ihrer Region.

Jetzt Fachfirmen finden

Welche Vorteile bieten wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?

Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bieten pflegebedürftigen Menschen eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Erhöhte Sicherheit und Selbstständigkeit: Durch die Beseitigung von Barrieren können sich pflegebedürftige Menschen im Alltag sicherer und selbstständiger bewegen. Dies kann dazu beitragen, dass sie länger in ihrem eigenen Zuhause leben können und weniger auf fremde Hilfe angewiesen sind.
  • Verbesserte Lebensqualität: Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen können die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen deutlich verbessern. Sie ermöglichen es ihnen, ihren Alltag selbstbestimmter zu gestalten und soziale Kontakte zu pflegen.
  • Reduzierung der Pflegebelastung: Durch die erhöhte Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person wird die Pflegebelastung für die Angehörigen oft deutlich reduziert.

Was kostet die Umsetzung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen?

Die Kosten für die Umsetzung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen variieren je nach Art und Umfang der Maßnahmen.

Als Faustregel gilt, dass Sie mit Kosten zwischen 1.000 und 10.000 Euro rechnen sollten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro pro pflegebedürftige Person und Maßnahme übernehmen kann.

In besonderen Fällen, wie z. B. bei mehreren pflegebedürftigen Personen in einem Haushalt, kann die Förderung auf bis zu 16.000 Euro erhöht werden.

Wie kann ich einen Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen stellen?

Um finanzielle Unterstützung für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen zu erhalten, müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse stellen.

Dafür benötigen Sie:

  • Den Pflegegradnachweis
  • Einen Kostenvoranschlag für die geplanten Maßnahmen
  • Eine Bescheinigung des Vermieters (bei Mietwohnungen), dass er den Umbaumaßnahmen zustimmt

Den Antrag können Sie in der Regel formlos bei Ihrer Pflegekasse stellen. Formulare und weitere Informationen erhalten Sie auf der Website Ihrer Pflegekasse oder bei Ihrem zuständigen Pflegestützpunkt.

Welche Tipps gibt es für die Planung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen?

Bei der Planung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Beziehen Sie die pflegebedürftige Person in die Planung mit ein. Sie sollte so viel wie möglich selbst entscheiden können, welche Maßnahmen für sie wichtig sind.
  • Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Ein Ergotherapeut oder ein Sanitätshausmitarbeiter kann Ihnen bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel und der Anpassung Ihrer Wohnung an Ihre Bedürfnisse helfen.
  • Achten Sie auf die Fördermöglichkeiten der Pflegekasse. Die Pflegekasse bietet finanzielle Unterstützung für viele wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
  • Planen Sie die Finanzierung sorgfältig. Die Kosten für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen können je nach Art und Umfang der Maßnahmen variieren. Es ist daher wichtig, dass Sie die Finanzierung im Vorfeld sorgfältig planen. Neben der Förderung durch die Pflegekasse können Sie auch andere Finanzierungsmöglichkeiten nutzen, z. B. Kredite oder Zuschüsse von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
  • Beachten Sie die Barrierefreiheit. Alle Maßnahmen sollten so geplant werden, dass sie barrierefrei sind. Das bedeutet z. B., dass Türen ausreichend breit sein müssen, dass es keine Stolperschwellen geben darf und dass die Sanitärräume ausreichend groß sein müssen.
  • Wählen Sie geeignete Hilfsmittel. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die pflegebedürftigen Menschen im Alltag helfen können. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, welche Hilfsmittel für Sie geeignet sind.
  • Achten Sie auf die Sicherheit. Alle Maßnahmen sollten so geplant und durchgeführt werden, dass die Sicherheit der pflegebedürftigen Person gewährleistet ist.

Wo finde ich weitere Informationen?

Weitere Informationen zum Thema wohnumfeldverbessernde Maßnahmen finden Sie auf folgenden Websites:

Zusätzliche Informationen:

Hat dieser Artikel Ihre Fragen beantwortet?

Bitte bewerten Sie den Beitrag.