Hausnotruf mit Pflegegrad: Kostenübernahme der Pflegekasse

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Als ehemalige Altenpflegerin und jetzige Pflegeberaterin habe ich viele Jahre damit verbracht, ältere Menschen und pflegebedürftige Personen zu betreuen und zu unterstützen. In dieser Zeit habe ich hautnah miterlebt, wie wichtig es ist, dass sie sich sicher und geschützt fühlen, besonders in ihrem eigenen Zuhause. Ein Hausnotrufsystem kann in solchen Situationen ein wahrer Lebensretter sein, da es im Ernstfall schnell Hilfe herbeirufen kann. In diesem Artikel möchten wir gemeinsam die Bedeutung eines Hausnotrufsystems für die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Liebsten erkunden.

Die Kosten eines Hausnotrufs

Die Kosten für ein Hausnotrufsystem können zunächst abschreckend wirken, aber es ist wichtig zu verstehen, dass diese Investition in die Sicherheit und Unabhängigkeit unserer Angehörigen von unschätzbarem Wert ist. Mit einem Pflegegrad werden diese Kosten zu einem großen Teil auch von der Pflegekasse bezahlt. Die finanziellen Aspekte variieren je nach Anbieter und den individuellen Bedürfnissen. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass die Sicherheit unserer Liebsten unbezahlbar ist. Ein qualitativ hochwertiges Hausnotrufsystem kann dazu beitragen, dass sie sich geschützt und unterstützt fühlen, ohne die Familie finanziell zu belasten.

In der Regel fallen für einen Hausnotruf  oft Einrichtungskosten an, die bei etwa 10 bis 80 Euro liegen. Danach fällt die monatliche Nutzungsgebühr mit etwa bei 25 Euro an. Diese monatlichen Kosten können durch Zusatzleistungen auf etwa 40 bis 55 Euro ansteigen.

Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Die Kostenübernahme für ein Hausnotrufsystem durch die Pflegekasse ist eine bedeutende Unterstützung für Familien, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Gemäß den aktuellen Richtlinien haben Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1 Anspruch auf einen Zuschuss für ein Hausnotrufsystem. Pflegegrad 1 liegt vor, wenn geringfügige Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten vorliegen. Dies kann beispielsweise Schwierigkeiten beim Gehen oder Sehstörungen umfassen.

Vergütungspauschalen der Krankenkassen (bspw. AOK, BARMER, etc.):

Service Kosten
Installation, Aufstellung, Inbetriebnahme & Einweisung in das Gerät bis 10,49 € (inkl. MwSt.)
Monatliche Bereitstellungskosten für an Hausnotrufzentrale angeschlossenes, betriebsbereites Hausnotrufsystem bis 25,50 € (inkl. MwSt.)

Es ist wichtig, dass Familien sich bewusst sind, dass die Kostenübernahme durch die Pflegekasse eine große Entlastung sein kann. Der Prozess der Beantragung ist jedoch oft komplex und erfordert genaue Kenntnisse über die Anforderungen und Formalitäten. Als erfahrene Pflegeberaterin stehe ich Ihnen zur Seite, um sicherzustellen, dass Sie alle notwendigen Schritte kennen und Ihren Antrag erfolgreich stellen können.

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Anbieter für Hausnotrufe finden

Wir können Sie bei der Suche Ihres Hausnotrufs unterstützen. In unserem Online-Fragebogen nehmen wir Ihre Wünsche auf und empfehlen Ihnen bis zu drei Anbieter.

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Hausnotruf beantragen: So stellen Sie den Antrag bei der Pflegekasse

Bevor Sie sich darum kümmern, einen Hausnotruf zu beantragen, ist es wichtig, sich mit den gesetzlichen Regelungen vertraut zu machen. Gemäß § 40 Abs. 1 des Sozialgesetzbuches (SGB) XI haben Pflegebedürftige Anspruch auf Versorgung mit Pflegehilfsmitteln, die zur Erleichterung der Pflege oder zur Linderung der Beschwerden beitragen. Hierzu zählt auch der Hausnotruf, der im Falle eines Notfalls entscheidende Hilfeleistungen ermöglichen kann.

Um eine Kostenübernahme für den Hausnotruf zu beantragen, müssen bestimmte Schritte beachtet werden. Zunächst muss eine Pflegestufe beantragt oder erteilt sein. Anschließend erfolgt der Antrag auf Kostenübernahme bei der Pflegekasse oder dem Sozialhilfeträger. Dieser wird in der Regel geprüft, möglicherweise auch unter Einbeziehung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK). Bei Bewilligung erhält man eine Kostenübernahmeerklärung, und der Leistungserbringer wird entsprechend informiert.

Auch im betreuten Wohnen können die Kosten für Hausnotrufgeräte von der Pflegekasse übernommen werden, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Es lohnt sich daher, vorab bei der Pflegekasse nachzufragen, ob ein Hausnotruf im betreuten Wohnen beantragt werden kann.

Neben der monatlichen Kostenübernahme zahlt die Pflegekasse auch eine einmalige Anschlussgebühr. Diese deckt die Aufstellung, Inbetriebnahme und Einweisung in das Gerät ab. Ein Formular für den Kostenübernahmeantrag steht kostenlos zum Download bereit.

Ein wichtiger Hinweis betrifft eventuelle Kosten für die Änderung der Telefondose oder die Installation des Telefonanschlusses, die in die Eigenverantwortung des Pflegebedürftigen fallen. Diese werden nicht von der Pflegekasse übernommen.

Es ist mir ein Anliegen, Sie liebevoll auf diesem Weg zu unterstützen und Ihnen die Beantragung eines Hausnotrufs so einfach wie möglich zu machen. Denn Sicherheit und Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden sind von unschätzbarem Wert.

So finden Sie den richtigen Anbieter eines Hausnotrufsystems

Die Auswahl des richtigen Anbieters für ein Hausnotrufsystem ist entscheidend für die Sicherheit Ihrer Angehörigen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, angefangen bei den angebotenen Dienstleistungen bis hin zur Zuverlässigkeit des Unternehmens. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, um den perfekten Anbieter für Ihre Bedürfnisse zu finden.

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